Ex-HADAG-Hafenfähre ALTENWERDER in Finkenwerder

60 Jahre ALTENWERDER – Elbdampfer-Hamburg gratuliert!

Elbdampfer- Hamburg gratuliert herzlich und hofft, dass die ehemalige Hafenfähre noch viele, viele Jahre das kulturelle Leben der Elbinsel Finkenwerder bereichtert.

Wie Friedian Hürdler im Interview mit Elbdampfer-Hamburg bestätigte ist genau dieses auch geplant.

Dieses Jahr werden noch einige Veranstaltungen u.a. der Weihnachtsmarkt und einige musikalische Events stattfinden. Auch für nächsten Jahre sind Berteiberverein und Schiff gut für die Zukunft aufgestellt, so soll z.B. das Ruderhaus der ALTENWERDER wieder original hergestellt werden.  Soziale und kulturelle Projekte werden die alte Hafenfähre auch weiterhin beleben! 

Der Lebenslauf der ALTENWERDER verlief abwechselungsreich: Sie gehörte zur ersten Bauserie der Typ II-Schiffe und war mit einem diesel-elektrischen Antrieb ausgerüstet. Sie lief am 23.06.1953 bei den Ottensener Eisenwerken vom Stapel (Baunr. 470).
Bereits drei Monate später, am 24.09.1953 konnte die „Altenwerder“ an die HADAG übergeben werden. Das unmittelbare Schwesterschiff ist die „Harburg“.

Im März 1967 wurde die „Altenwerder“ als erstes Typschiff speziell für die Hafenrundfahrt umgebaut, die Veränderungen umfasste u.a. eine neue Inneneinrichtung, eine äußerliche Angleichung an den Typ IIR und einen weißen Außenanstrich. Weitere Typ II Schiffe wurden nach diesem Muster umgebaut (u. a. REEPERBAHN)

26 Jahre versah die ALTENWERDER ihren Dienst im Hamburger Hafengebiet ohne größere Zwischenfälle. Sie wurde hauptsächlich in der Hafenrundfahrt, gemeinsam mit der HARBURG und der REEPERBAHN eingesetzt. Außerdem startete sie regelmäßig zu Partyfahrten.

Im Januar 1979 wurde die Fähre zu Reparaturarbeiten in die Werft v. Cölln nach Finkenwerder gebracht, weil die ALTENWERDER bei Eisgang mit der Pontonanlage Arningstrasse kollidierte. Während des Werftaufenthalts rutsche das Schiff vom Slip und stürzte mit dem Bug voran ins Wasser. Die entstandenen Schäden waren so groß, dass die ALTENWERDER als Totalverlust abgeschrieben werden musste. Nach ihrem Totalverlust benannte die HADAG die STEINKIRCHEN in ALTENWERDER (II) um, denn diese übernahm fortan die Touristikfahrten.

Am 24.04.1979 kaufte der Typschiff-Liebhaber Günter Bätjer (bekannt als „Schnalle“) das Schiff zum symbolischen Preis von 1000 DM. Zu diesem Zeitpunkt war die Maschinenanlage weitgehend demontiert. Das Schiff wurde auf eine Werft in Neuhaus an der Oste überführt, lag dort für ein Jahr bis die Werft in Konkurs ging. Dann verholte das Schiff in den ehemaligen Hafen der Mobil Oil in Wedel (später Schnalles Hafen) als Sommerliegeplatz und an den Anleger Teufelsbrück als Winterliegeplatz. 1985 wurde es endgültig nach Wedel (bei Hamburg) in den damals neu eröffenten „Schnalles Hafen“ überführt, wo es mehrere Jahre ohne Beschäftigung auflag. Es sollte eigentlich die Antriebsanlage der STADERSAND erhalten, die dann aber die REEPERBAHN erhielt.

1988 gelang es Mitgliedern des „Förderkreises Haus der Jugend Finkenwerder e.V.“, die „Altenwerder“ zum Schrottpreis zu übernehmen. Das Schiff war zu diesem Zeitpunkt ausgeschlachtet. In mühevoller Kleinarbeit wurde der Rumpf per Hand von den Vereinsmitgliedern entrostet und konserviert. Die „Altenwerder“ bekam einen neuen, dauerhaften Liegeplatz im Traditionshafen von Finkenwerder.
Im Jahr 2001 wurde das Schiff auf der Buschmann-Werft komplett entkernt. Die Treppenaufgänge wurden verbreitert, neue Böden wurden gelegt und die Backbordtür im Hauptdeck durch ein Fensterelement ersetzt. Ab 2002 begann der Innenausbau zu einem Veranstaltungsschiff.

Die ALTENWERDER ist seit dem Werftunfall 1979 nicht mehr fahrfähig, im Bereich des Haupt- und Fahrmaschinenraums wurde inzwischen ein Theatersaal eingebaut, im Rahmen dieses Umbaus wurden auch die Niedergänge ins Unterdeck „besucherfreundlicher“ gestaltet. Im Jahr 2012 wurde die ALTENWERDER bei der Behrenswerft in Finkenwerder überholt und ist fit für die nächsten Jahre so zu strahlen wie hier beim Weihnachtsmarkt!

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