Seit Wochen dümpelt er fix und fertig im Elbwasser: Der neue HADAG-Anleger an der Elbphilharmonie. Eigentlich sieht alles danach aus, als wenn hier jeden Moment die erste Hafenfähre anlegt – aber der Eindruck täuscht.
„Vor Dezember 2012 wird kein Schiff den neuen Ponton anlaufen“, bestätigte eine Sprecherin der Wirtschaftsbehörde gegenüber NahverkehrHAMBURG. Das habe die Behörde nach eingehender Prüfung des geplanten Betriebskonzeptes entschieden.
Hintergrund ist die angespannte Haushaltssituation der Stadt Hamburg. Der Betrieb einer neuen Linie von den Landungsbrücken bis zur Elbphilharmonie würde laut Wirtschaftsbehörde pro Jahr 400.000 Euro kosten. Aufgrund des niedrigen Fahrgastpotentials in der Hafencity sei noch kein wirtschaftlicher Betrieb des Anlegers möglich, so die Behörde.
Die Entscheidung überrascht. Noch im Februar hatte HADAG-Chefin Gabriele Müller-Remer gegenüber NahverkehrHAMBURG von einem Start zu Ostern 2011 gesprochen.
Doch nach der Bürgerschaftswahl im Frühjahr und dem Wechsel der Verantwortung von der Stadtentwicklungsbehörde zur Wirtschaftsbehörde geriet der Entscheidungsprozess über den neuen Anleger ins Stocken. Gut informierte Kreise sprachen plötzlich nur noch von einem Betriebsbeginn „irgendwann im Jahr 2011“. Doch auch dazu sollte es nicht kommen.
Nach den aktuellen Plänen der Wirtschaftsbehörde wird die HADAG-Linie 62 ab Dezember 2012 nur noch zwischen Finkenwerden und den Landungsbrücken pendeln. Der Anleger „Sandtorhöft“ am Rande der Hafencity wird dann nicht mehr angefahren.
Zeitgleich startet die neue Pendellinie 72 zwischen Landungsbrücken, Arningstraße und dem neuen Anleger „Elbphilharmonie“.
Außerdem soll die Linie 73 einen neuen Linienweg bekommen und bis Wilhelmsburg verlängert werden. Sie verkehrt künftig zwischen Landungsbrücken, Argentinienbrücke und dem neuen Anleger „Ernst-August-Schleuse“ in Wilhelmsburg, der noch gebaut werden muss.
Diese Linie soll eine direkte Schiffsverbindung zwischen der Innenstadt und dem Gelände der „Internationalen Gartenschau 2013“ herstellen und bis zu Ausstellungsbeginn in Betrieb gehen.